Astronomen haben im interstellaren Kometen 3I/ATLAS beispiellose Mengen an Methanol und Cyanwasserstoff nachgewiesen – Substanzen, die als Schlüsselelemente für die Entstehung von Leben, einschließlich DNA- und RNA-Molekülen, gelten. Dieses dritte entdeckte interstellare Objekt enthält deutlich mehr dieser Verbindungen als jeder andere Komet in unserem Sonnensystem. Experten haben festgestellt, dass 3I/ATLAS Methanol und andere chemische Verbindungen enthält, die eine Schlüsselrolle bei der Entstehung des Lebens gespielt haben könnten. Die Methanolkonzentration im Objekt war extrem hoch – Methanol ist eines der Grundmoleküle der organischen Chemie und an der Bildung von Aminosäuren und Proteinen beteiligt, den Bausteinen von DNA und RNA. Bisher hat jedoch kein Komet im Sonnensystem solche Eigenschaften gezeigt, und Methanol wurde noch nie in anderen interstellaren Objekten nachgewiesen.
Wissenschaftler stellten bereits fest, dass 3I/ATLAS ungewöhnliche Eigenschaften besitzt: Er verhält sich anders als typische Kometen und hat eine einzigartige chemische Zusammensetzung. Der Komet entstand wahrscheinlich in einem anderen Sonnensystem unter völlig anderen Bedingungen. Er ist erst das dritte interstellare Objekt, das Astronomen in diesem Jahr identifiziert haben, und verlässt derzeit unser Sonnensystem.

Bei Beobachtungen mit dem ALMA-Radioteleskop wiesen Wissenschaftler signifikante Mengen an Methanol sowohl im Kern als auch in der Koma des Kometen nach. Sie entdeckten außerdem Cyanwasserstoff, ein weiteres Molekül, das für die Entstehung des Lebens von Bedeutung ist.
Methanol dient als Vorstufe von Aminosäuren, die DNA und RNA bilden, und spielt eine Schlüsselrolle in der organischen Chemie. Cyanwasserstoff ist in großen Mengen giftig, aber in geringen Konzentrationen lebensnotwendig für Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen und ist zudem an der Bildung komplexer organischer Verbindungen beteiligt.
Forscher stellten fest, dass die Methanol- und Cyanwasserstoffkonzentrationen im Kern und in der Koma von 3I/ATLAS extrem hoch waren – beispiellose Werte für einen Kometen im Sonnensystem. Der Komet stößt etwa 40 kg Methanol pro Sekunde aus, was etwa 8 % seiner Gesamtemissionen entspricht – viermal so viel wie üblicherweise bei Kometen in unserem Sonnensystem. Auch die Cyanwasserstoffkonzentrationen von 250 bis 500 Gramm pro Sekunde stellen einen Rekordwert dar.
Angesichts der Bedeutung von Methanol für die Bildung lebenswichtiger Moleküle ist diese Entdeckung besonders interessant. Der Astrophysiker Avi Loeb von der Harvard University, der zuvor vermutet hatte, dass 3I/ATLAS ein außerirdisches Raumschiff sein könnte, glaubt, dass die neuen Daten die Hypothese stützen, dass ähnliche Objekte vor Milliarden von Jahren die „Bausteine“ des Lebens zur Erde gebracht haben könnten.
Loeb merkt an, dass die ungewöhnlich hohen Konzentrationen von Methanol und Cyanwasserstoff auf die „freundliche Natur“ des Kometen hindeuten und keine Gefahr darstellen. Der Wissenschaftler hatte zuvor die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass 3I/ATLAS ein Raumschiff einer feindlichen Zivilisation sein könnte, doch aktuelle Beobachtungen widerlegen diese Theorie.
Zur Erinnerung: Wissenschaftler haben die genaue Zeit auf dem Mars berechnet.
Fortsetzung folgt…
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